Ein Derby mit nahezu allem was dazu gehört gab es am vergangenen Samstag an der Hans-Weigel-Straße zu erleben. Rassige Zweikämpfe, Elfmeterpfiffe, ein großartiges Comeback der Heimelf, insgesamt sechs Tore sowie eine mehr als hitzige Schlussminute – die Partie auf Platz 1 des Engelsdorfer Sportplatzes hatte definitiv einiges zu bieten.
Dabei begann es für die Elf von Uwe Dölling ähnlich bitter wie im Hinspiel (0:4). Durch teils haarsträubende individuelle Fehler der Hausherren zogen die Gäste diesmal gar mit 3:0 in Front und mussten dafür noch nicht mal allzu viel tun. Tief stehend, lauerten sie auf Engelsdorfer Fehler, die sie dann auch gnadenlos bestraften.
Zwar mit gesenkten Häuptern jedoch der Überzeugung, dass hier noch was geht, ging’s in die zweite Halbzeit. Und es ging noch so einiges. Nico Bräutigam stellte nach einer Stunde den Anschluss her, den Heiko Sorgatz per grandiosem Fernschuss wenig später ausbauen konnte. Die Lok-Elf drängte auf den Ausgleich und wurde dafür auch belohnt. Einen berechtigten Handelfmeter versenkte Marko Sorgatz zum verdienten 3:3-Ausgleich!
Die Schlussviertelstunde geriet mehr oder weniger zum offenen Schlagabtausch, in der beide Teams den vermeintlichen Siegtreffer mehrfach auf dem Schlappen hatten. Die größte Gelegenheit hatte Marco Weichert kurz vorm Ende, sein Schuss prallte jedoch vom Innenpfosten zurück ins Feld.
Doch damit noch nicht genug. Mit der letzten Aktion des Spiels kamen die Panitzsch-Borsdorfer nochmal in den Sechzehner der Hausherren. Andreas Engert traf beim Klärungsversuch weder Ball noch Bein – der Angreifer der Gäste holte jedoch einen bekannten Singvogel raus und wollte so einen Strafstoß schinden. Der Schiedsrichter entschied, trotz vehementer Proteste der Engelsdorfer und Appelle an den „Gefoulten“ ehrlich zu sein, auf Foulelfmeter. Als sich die Rudelbildung langsam auflöste, schnappte sich Gästeakteur Mirko Brückner die Kugel, legte sie auf den Elfmeterpunkt und schob sie Lok-Keeper Schumann in die Arme. Absoluter Respekt auch nochmal an dieser Stelle für das Fair-Play des PaBo-Spielführers! Direkt danach pfiff der Unparteiische eine denkwürdige Partie ab, über die sicher noch länger zu reden sein wird.
Weiter geht’s für die Engelsdorfer am Samstag mit der Auswärtspartie bei Roter Stern Leipzig. Anpfiff an der Teichstraße ist 15 Uhr. mw
Engelsdorf: Schumann – Bornemann, H. Sorgatz (C), Engert – Bräutigam, Jähne, Weichert, Lehmann – Kaubitzsch, Voigt, M. Sorgatz (Herrmann, Biltz, Maiwald, Fleck)