Ein Team zwei Mannschaften drei Spiele in vier Tagen. Was sich vom Rhythmus her nach Premier und Champions League anhört ist für unsere Engelsdorfer C recht einfach zu erklären. Am Samstag und Sonntag fanden die regulären Partien zum 17. Spieltag unserer C1 und C2 statt und unsere C2 holte das verlegte Spiel vom 08.05. am Dienstag nach, was bedingt durch die Feierlichkeiten zur Jugendweihe notwendig wurde.

Für das Trainerteam Sichardt-Wappler-Lutz gestaltete sich die Nominierung zu einem echten Puzzlespiel. Festspielregelung, Sperrfristen, Trainingsleistung, Eindrücke vom Hinspiel, Spielerpositionen und die voraussichtlich benötigten Mitfahrgelegenheiten zu den Auswärtsspielen. All das musste berücksichtigt und organisiert werden. Am Donnerstagabend stand der Plan, nun ging es an die Umsetzung im Spiel

Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Bertolt Brecht)

Mit diesem Zitat kann man diese 3 Spiele gut zusammenfassen.

 

1. Spiel SV Schleußig vs. Lok Engelsdorf I (Hinspiel 2:3 verloren):

Ein Spiel das vorrangig von der Spannung lebte mit vielen Umschaltmomenten. Schleußig nutzte ihren Heimvorteil. Auf dem scheinbar zu klein geratenen Kunstrasen Platz war das Kurzpassspiel der Engelsdorfer Kicker des Öfteren zu ungenau, um sich bei der Enge des Spielfeldes klare Chancen zu erspielen. Schleußig forderte die loksche Defensivreihe ein ums andere Mal mit ihrem schnörkellosen und zielgerichteten Spiel in die Spitze.

In der 31. Minute gab es dann doch noch sowas wie ein fußballerisches Leckerli. Über die linke Seite lief der Ball über mehrere Stationen an deren Ende Pepe von halblinks mit rechts ins lange Eck schlenzte.

Mit Glück und Geschick, Jaimes Monsterparade nach einem Freistoß soll nicht unerwähnt bleiben, hielten sich die Kicker von der Hans-Weigel-Straße, aber schadlos in der Defensive und erkämpften sich die Null.

 

2. Spiel Lok Engelsdorf II vs. SpG Schkeuditz/Dölzig (Hinspiel 4:4):

Ein Spiel was an die Deutsche WM-Qualifikation 2012 gegen Schweden erinnert (16.10.2012) oder an das legendäre Bundesliga Spiel Dortmund – Schalke in der Saison 17/18 (25.11.2017). Halbzeit eins war so wie man es sich als Trainer wünscht. Frischer Geist, flinke Füße und ein unbedingter Wille. Schon in der ersten Aktion, Anstoß Schkeuditz, setzt Riad die gegnerische Abwehrreihe unter Druck, gewinnt den Ball und erzielt das 1:0 in der ersten Minute. Die Heimelf blieb weiter wach und hatte Freude am Offensivspiel. 2:0 sieben Minuten später, wieder durch Riad. Doch damit war noch lange nicht Schluss. 15. Minute Lennox, seit Wochen in bestechender Form, dringt von links in den Strafraum ein und wird gelegt. Den fälligen Strafstoß verwandelt Hendrik sicher. Die Offensive der Gäste hat bis dato noch nicht so richtig stattgefunden und das sollte sich in den ersten 29 Minuten auch nicht groß ändern. Stattdessen erhöht Luca K. nochmal zum 4:0 in der 26. Minute. In der 30. Minute fällt dann plötzlich noch das 4:1. Ein Fehler im Spielaufbau lud die Gäste förmlich ein.

Was in Halbzeit zwei passiert ist dann nicht wirklich erklärbar. Spielaufbau mangelhaft, Grundordnung aufgelöst, Laufbereitschaft als Mannschaft eingestellt. Nur vereinzelt stemmte sich hier und da einer dagegen. Und so konnten die Hausherren von Glück reden, dass am Ende nur ein 4:4 stand. Schlussendlich hatte das Team zwei Punkte verloren und Schkeuditz feierte zurecht ihren Punktgewinn.

 

3. Spiel SpG Großlehna/ Räpitz vs. Lok Engelsdorf II (Hinspiel 1:10 verloren):

Ein Spiel unter schwierigen Vorzeichen. Nach der gefühlten Niederlage am Sonntag nur einem Tag Pause und mit dem Ergebnis des Hinspiels im Kopf galt es trotzdem sich aufzurichten und Fußball mit Leidenschaft zu spielen. Dies schien zu gelingen denn Kapitän Jan schwor seine Mannen im Mannschaftskreis lautstark auf Sieg ein! … richtig gelesen … Als fast komplett alter Jahrgang hatten die physisch starken Gastgeber da aber noch ein Wörtchen mitzureden und ließen sich durch das Engelsdorfer Vorhaben nicht beeindrucken. Die Lokschen Kicker wehrten sich zwar nach Kräften, konnten aber selbst kaum Torgefahr ausstrahlen. Nach einigen individuellen Fehlern stand es zur Halbzeit glücklicher weise nur 2:0 für die Gastgeber. Ein Lichtblick, aber die linke Seite der Engelsdorfer, Emil aus unserer D1, welcher den kurzfristig erkrankten Lennox vertrat, spielte mit seiner unbekümmerten Art wie ein erfahrener und hielt mit seinen Vorstößen die Hoffnung am Leben doch regelmäßiger vor des Gegners Kasten zu kommen. Verfielen die Engelsdorfer noch am Sonntag in Halbzeit zwei noch in eine erschreckende Passivität, so nahm die Lok mit zunehmender Spieldauer jetzt Fahrt auf. Die Belohnung dann in der 65. Minute unser Doppelpacker vom Wochenende Riad, setzt sich zentral vor dem Tor gegen drei Gegenspieler durch und spitzelt den Ball am Hüter vorbei. 2:1!

Vergessen aller Schmerz, vergessen die schweren Beine. Es ging noch mal ein Ruck durch die Elf in rot und schwarz gekleideten Spieler. Die berühmte zweite Luft setzte ein. Doch etwas lief noch schneller und vehementer als die elf Engelsdorfer Spieler, und zwar die Uhr des Schiedsrichters. Am Ende stand zwar eine 2:1 Niederlage, doch die fühlte sich aufgrund der zweiten Halbzeit deutlich besser an als der Punktgewinn vom Sonntag.

Drei Spiele – drei Mal ging es nur über den Willen und Kampf gegen einen Gegner aber auch mit sich selbst. Wann man diesen Kampf annehmen muss und wie man diesen gewinnt haben alle 30 eingesetzten Spieler an diesem Doppelspieltag lernen dürfen.

Das Was können wir Trainer vorgeben, das Wie entscheidet Ihr! ks