Serie hält auch bei Wind
RasenBallsport Leipzig (B-Juniorinnen) – SV Lok Engelsdorf 1:4 (0:3)
Nachdem alle heutigen Spiele unserer Liga abgesetzt wurden, weil das Wetter teilweise tollste Kapriolen bereit hielt, sahen wir uns auf Kunstrasen den Damen von RB Leipzig gegenüber. Teilweise böiger Wind aber ansonsten recht gute Bedingungen für ein Spiel, welches personell erneut unter schlechten Vorzeichen stand. Ohne 5, aber mit einem blitzgenesenen Demeny in der Elf begannen wir pünktlich 14 Uhr das Duell. Unsere Gastgeberinnen, anders als in der letzten Saison, körperlich mit uns auf Augenhöhe und in der Liga noch nicht sonderlich gut in Tritt gekommen, begannen mit forschem Pressing und intensivem Zweikampfverhalten. Wir hielten von Beginn an körperlich recht ordentlich dagegen, richtig gut ins Spiel kamen wir aber irgendwie nicht. Verwunderlich eigentlich, da uns eine Serie von nunmehr 6 Pflichtspielen ohne Niederlage, davon 5 Siege, jede Menge Vertrauen in unsere eigene, zweifellos vorhandene Stärke, geben sollte.
Bis zur zehnten Minute starteten wir immer wieder Angriffsversuche, welche wir durch ungenaues Passspiel, Dribblings oder falsche Entscheidungen in den Laufwegen meist selbst zunichte machten. Der erste sauber durchgespielte Angriff bringt dann gleich das 0:1 für uns, als sich Demeny im 16er nicht zweimal bitten lässt, und die Kugel versenkt. Jetzt folgen 20 teils grausame Minuten, obwohl wir einmal gesehen haben, wie es gehen kann, machen wir alles anders und dabei noch vieles falsch. So gelingt uns trotz mehr Ballbesitz und optischer Überlegenheit bis zur 31 Minute nichts greifbares. Dann spielen wir erneut konsequent und zielstrebig, finden erneut Demeny und dieser schnürt seinen Doppelpack. Weil das so gut geklappt hat, versuchen wir es keine 4 Zeigerumdrehungen später erneut, wieder Demeny und der lupenreine Hattrick ist perfekt. Für einen gestern noch Kranken nicht ganz schlecht.
Der Referee bittet zum Pausentee und wir haben einiges zu besprechen.
Nach 10 Minütiger Pause eröffnet der Unparteiische die Begegnung erneut und wir sehen das gleiche Spiel nur in die andere Richtung. Die Gastgeberinnen haben noch lange nicht aufgesteckt, fighten weiter um jeden Ball und stellen die Räume weiter gut zu. Unsere ballführenden Spieler werden gut angelaufen und gestellt, so dass es uns nicht gelingt, den Ball gezielt durch unsere Reihen laufen zu lassen. So tun wir uns weiter schwer, jedoch gelingt es uns sehr gut, die Heimelf von unserem Tor fernzuhalten.
In der 47 Minute ist es dann endlich so weit. Nach Balleroberung bringt Jannik den Ball zu Marvin, dieser mit Klasse Ballannahme und mit dem Auge für den frei startenden Max. Klasse Pass, feine Ballannahme und humorloser Abschluss. 0:4
Wir wechseln nun mehrere Male, spielen uns noch einige Male gut in den Strafraum, doch sowohl Demeny, Phillip wie auch alle Anderen bringen den Ball nicht an der starken Hüterin vorbei.
In Minute 52 kassieren wir dann unserer fast schon obligatorisches Gegentor. Bei einem Freistoß von halblinks versinken wir in Tiefschlaf, die einzige Angreiferin ist mutterseelenallein und bedankt sich artig für unsere Passivität.
Noch 18 Minuten sind zu gehen, wer kurzzeitig dachte, es wird nochmal eng, sah sich getäuscht. Der Heimelf fehlt offensiv trotz guter Spielidee die Durchschlagskraft, weitere Gefahr für unser Gehäuse entsteht nicht. Wir lassen einige Konterchancen liegen und das Spiel plätschert über die Ziellinie.
Abpfiff, Serie gehalten und wir finden uns auf Tabellenplatz drei wieder.
Fazit: Vielleicht erwarte ich manchmal zu viel oder sehe uns weiter, als wir erst sind. Es gelingt uns aber oft nicht gut genug, unsere Spielidee durchzudrücken. Teils grandiosen Auftritten lassen wir Spiele folgen, wo wir Fehler produzieren, die in meinen Augen nicht unserem Anspruch entsprechen. Eigene Fahrlässigkeit und Unkonzentriertheiten hindern uns , Spiele viel schneller auf unsere Seite zu bringen. Hier machen wir es uns noch zu schwer. Wenn wir das Potential, das zweifellos in jedem Einzelnen steckt, abrufen, sind wir für jeden Gegner eine ordentliche Hürde. Aber können und machen trennen wir noch zu oft.
Am Dienstag geht es im Landespokal gegen den Landesligavertreter Fortuna Chemnitz weiter. Gelingt es uns, eine Topleistung abzurufen, sind wir hier nicht chancenlos. Mit einer Vorstellung wie gegen Eintracht Süd oder heute wird es jedoch schwer.
Unseren Gastgeberinnen wünsche ich weiterhin maximale Erfolge.