70+4 = 3
SV Lok Engelsdorf – SV Eintracht Leipzig-Süd 3:2 (2:2)
Zum 7ten Spieltag der Landesklasse empfingen wir die Kicker von Eintracht Leipzig Süd auf unserer Anlage. Der Platz war trotz nächtlichem Regen gut bespielbar, der Herbstsonntag zeigte sich von bester Seite und wir hatten keine Mühe, eine Aufstellung zu finden, da sich das Team nach 5 Ausfällen schon fast alleine aufstellt.
Ungeachtet dessen, wollten wir die Punkte gegen die aktuell hinter uns platzierten Gäste gerne bei uns behalten.
Pünktlich eröffnete der Referee vor zahlreichen Zuschauern das Spiel, gleich mit der ersten Situation klären wir den Ball defensiv nicht sauber und unsere Gäste erhalten einen Freistoß aus aussichtsreicher Position. Das Visier war jedoch falsch eingestellt und wir werden für unsere schon fast obligatorische Anfangsleichtsinnigkeit nicht bestraft.
Recht schnell gelingt es uns, das Spielgeschehen in die Hälfte der Gäste zu verlagern. Schon nach wenigen Minuten ist Leon das erste Mal frei vorm Hüter, scheitert jedoch an dessen reaktionsschneller Fußabwehr. Den nächsten gut vorgetragenen Angriff setzt Max aus rund 16 Metern knapp neben das Gehäuse. Wir nähern uns dem Tor immer weiter an, müssen jedoch permanent auf der Hut sein, da unsere Gäste immer wieder versuchen, zu Kontern anzusetzen.
Nach 18 Minuten ist es dann soweit. Michael spielt von Halblinks einen Pass in die Schnittstelle der Gästeabwehr, Leon ist frei vorm Hüter und lässt diesem mit klugem Heber keine Abwehrchance.
Statt nun jedoch sicherer zu werden, passiert genau das Gegenteil. Wir geben unsere Ordnung auf, produzieren teilweise haarsträubende Fehler, kommen nicht mehr in die Zweikämpfe und stehen dazu noch in fast jeder Situation falsch zum Ball. Ganze 6 Minuten sind die Gäste gnädig, dann bestrafen Sie unsere Vorstellung mit dem Ausgleich. Einen zu verteidigenden Ball bekommen wir mal wieder nicht geklärt, so steht es 1:1.
Wer jetzt dachte, dies ist ein Weckruf für uns, sah sich auf dem Holzweg. Während wir als Team offensiv immer noch gute Ansätze zeigten, war unsere gesamte Defensivarbeit von Fehlern durchzogen.
Zwei Minuten nach dem Ausgleich spielt Max einen Pass in die Schnittstelle der Gästeabwehr, wieder ist Leon frei und bleibt eiskalt. Der Hüter ohne Chance, wir führen erneut, ohne zu glänzen. Keine Minute vergeht, da schlagen die Gäste zurück. Wieder produzieren wir aus eigenem Angriff eine komplette Fehlerkette und laden unsere Gäste zum Torerfolg ein, welcher diese Folge leisten. 7 Minuten vor der Pause steht es 2:2 und wir halten mit viel Glück das Unentschieden bis zur Unterbrechung.
Endlich der Pausenpfiff, wir haben Einiges aufzuarbeiten.
Sicherlich hat der verletzungsbedingte Ausfall von Hans unserem Spiel nicht mehr Sicherheit verliehen, eher im Gegenteil. Hier noch einmal gute Besserung, komm schnell und fit wieder zurück.
Doch auch die anderen 11 auf dem Platz sollten in der Lage sein, ihre Positionen zu halten und wenigstens Zweikämpfe anzunehmen. Zu Gute kam uns in Halbzeit eins, dass auch die Gästeabwehr alles andere als sattelfest war, anderenfalls würde sich die Ausgangssituation für den zweiten Durchgang deutlich schlechter darstellen.
Wir nehmen uns also Einiges vor, Hauptaugenmerk die Positionstreue und das Zweikampfverhalten.
Der souveräne Schiedsrichter eröffnet Halbzeit zwei und wir kommen besser in die Partie. Defensiv stehen wir jetzt kompakter, sind resoluter in den Duellen, jedoch geht dies auch zu Lasten unserer Offensivaktionen. So entwickelt sich ein Spiel zwischen den Strafräumen, wir haben Einige schnell vorgetragene Angriffe zu verzeichnen, erfolgreich bringen wir sie nicht zu Ende. Unsere Gäste stehen uns in nichts nach, auch ihre Offensivbemühungen sind nicht zielführend. Als das Spiel eigentlich auf die Zielgerade einbiegt, nimmt es nochmal ordentlich Fahrt auf. Erst ist Leon über rechts alleine durch, seinen Pass in die Mitte erreicht keiner. Beim nächsten Versuch landet der Ball direkt vor den Füßen von Phillip, dieser scheitert an einem Gästespieler, der für seinen schon geschlagenen Hüter rettet. Auf unserer Seite muss Paul noch einmal im 1:1 Kopf und Kragen riskieren, bleibt zum Glück Sieger und einen weiteren gefährlichen Angriff setzen die Gäste nebens Tor. Der Schiedsrichter zeigt 4 Minuten Nachspielzeit, das Unentschieden würde ich nun unterschreiben, da die Gäste erst einen Eckball und dann noch einen Freistoß rund 18m zentral vorm Tor zugesprochen bekommen. Beide Situationen bekommen wir mit vereinten Kräften geklärt, inzwischen sind wir in der 72 Minute angelangt. In Einen weiteren von den Gästen nach vorne geschlagenen Ball hält Max dann seinen Kopf, wir schalten noch einmal blitzschnell um, Leon mobilisiert alle Kräfte und läuft seinem Gegenspieler auf und davon. Der Hüter wird umkurvt, das Spielgerät findet seinen Weg ins Tor. Tor Nummer drei ist der Lucky Punch und beschert uns drei weitere Punkte.
Die letzten 60 Sekunden machen wir alles richtig, tändeln nicht mehr rum, entfernen den Ball einfach nur aus Strafraumnähe, bis der Referee das Spiel beendet.
Fazit: Personell auf dem Letzten Loch pfeifend kriechen wir an diesem Sonntag über die Ziellinie. Dank großer Leidenschaft in Halbzeit zwei und einem entfesselt aufspielenden Angreifers buchen wir drei Punkte. Es gilt keinen Spieler besonders hervorzuheben, unsere in Halbzeit eins gemeinsam gemachten Fehler haben wir mit hoher Moral in Hälfte zwei abgestellt. Zweifaches Verletzungspech hat uns nicht umgeworfen und der Zeitpunkt des Siegtreffers spricht für unsere körperliche und mentale Bereitschaft. Respekt und Lob ans Team dafür, dies ist der Lohn für Dinge, die im Training auch mal weh tun 😉
Unseren Gästen weiterhin viel Erfolg, ein herzliches Dankeschön an die fleißigen Hände, welche unsere Zuschauer mit heißen Getränken und leckeren Erzeugnissen aus dem heimischen Backofen versorgten.