Etwas ungläubig und geschafft, aber auch glücklich und erleichtert verließen die lokschen Nachwuchskicker von der Hans-Weigel-Straße die heimische Spielstätte. Dem noch punktlosen Tabellenzwölften TSV Böhlitz-Ehrenberg genügte eine gute disziplinierte Defensivleistung und ein Keeper, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, um die Engelsdorfer Mannschaft, Trainerteam und Fans verzweifeln zulassen und größeren Schaden von seiner eigenen Mannschaft abzuwenden.
Wer das Spiel am Samstagvormittag live verfolgte, konnte sich nur wundern, dass es bis zur 35. Minute dauerte bis Moritz nach einer Ecke am langen Pfosten den Ball über die Linie grätschte, wo er noch vor Minuten an selber Stelle knapp scheiterte.
Zu viele Möglichkeiten wurden schon in den ersten 35 Minuten liegen gelassen und unzählige Chancen waren am Ende durch Ungenauigkeiten und fehlenden Ballhunger verpufft. Im letzten Drittel fehlte etwas: der Killerinstinkt oder der unbedingte Wille und manchmal auch die sogenannte Coolness, um den Ball im Kasten unter zu bringen.
Natürlich muss und darf man das auch gern unseren Gästen aus Böhlitz anrechnen, welche ihren Teil dazu beigetragen haben, dass Pässe ungenau wurden und vielleicht auch der Glaube daran einem Ball erfolgreich nachjagen zu können.
In Halbzeit zwei versuchte die Lok mit frischen Kräften noch einmal mehr Druck auf den Kessel zu bekommen. Und es schien zu funktionieren:
Böhlitz mit dem Anstoß, das erste Pressing greift sofort, Ballgewinn kurz vor dem 16-ner, aber zu ungenau. Es folgten weitere hochkarätige Chancen, welche alle eins gemein hatten … der Ball landete nicht im Tor.
Auch ein streitbarer Elfmeter brachte nicht die ersehnte Zwei-Tore-Führung.
Das Problem – gelingt den Gästen aus Böhlitz aufgrund eines kleinen Fehlers im Defensivverbund der Ausgleich steht das Spiel steht Kopf. Erst zehn Minuten nach Wiederanpfiff in Minute 45 fiel das 2:0 durch Daniel. Doch auch diese zwei Tore brachten nicht die gewünschte Ruhe vor dem generischen Kasten. So wirkten die Abschlüsse zusehends überhastet und fanden immer wieder ihren Meister im großartig agierenden Böhlitzer Keeper.
Schlussendlich sorgte der Doppelschlag von Benito und Tom in der Schlussphase innerhalb von 3 Minuten für den 4:0 Endstand.
Was bleibt? 3 Punkte auf der Habenseite und die Gewissheit, dass wir uns, sowohl Chancen herausspielen als auch erzwingen können. In engeren Spielen wird es aber wichtig sein, effektiver vor dem Tor zu agieren.
In diesem Sinne freuen wir uns auf eine interessante Trainingswoche und sind gespannt, inwieweit die Erfahrungen schon im Pokal-Derby am nächsten Wochenende gegen SV Fortuna Leipzig fruchten können. ks