2. Pokalrunde im Leipziger Cup und gleich ein Derby!

Pokalstimmung und Derbyatmosphäre, besser hätte es die Losfee mit uns nicht meinen können. Zumal die oft genutzte Plattitüde mit dem Pokal und seinen eigenen Gesetzen nur daher rührt, dass der vermeintlich leichte Gegner meist unterschätzt wird. Dies sollte uns so nicht geschehen, da es in einem Nachbarschaftsduell um mehr geht als nur um Sieg oder Niederlage. So zumindest die Vorstellung im Trainerteam…

Die Begrüßung der Spieler, beider Mannschaften, glich dann aber eher der Atmosphäre eines Klassentreffens. Dennoch stimmen die Motivation und Einstellung zum Spiel.

Die erste Aktion: Anstoß Fortuna, scharfes Anlaufen durch die Angriffsreihe Benito, John und Pepe. Die junge Elf von Fortuna war damit komplett überrascht worden, jedoch scheiterte der erste Torabschluss. Keine fünf Minuten später wird ein verunglückter Abwehrversuch durch den Referee als Rückgabe gewertet. Den fälligen Freistoß vollendet unser Kapitän Moritz, nach einem gefühlvollen Chipball von Eric, per Kopf.

Wie schon im letzten Spiel schafft unser Capitano den wichtigen Treffer zum 0:1. Danach folgen 16 Minuten mit Chancen für zwei Spiele, welche teilweise slapstickhaft hergeschenkt wurden.

In dieser Phase hatte selbst Fortuna ihre größte Chance auf einen Treffer. In der 13. Minute versuchen wir neu aufzubauen, dabei springt Daniel der Ball an die Hand und Fortuna erhält einen berechtigten Elfmeter. Alle eindringlichen Worte des Schiedsrichters an Julius, dass er einen Fuß auf der Linie haben muss, half Fortuna nicht. Die größte Chance, gerade für einen Ausgleichstreffer, wurde durch Fortuna nicht genutzt. Der Ball ging weit drüber. Acht Engelsdorfer Chancen später legte sich John den Ball am Fortuna Keeper vorbei, um aus spitzem Winkel das 0:2 zu markieren… Endlich!

Das 0:3 in der 32. Minute wieder per Kopf durch Daniel, die Vorlage diesmal durch Pepe per Eckstoß.

Halbzeit!

Chancen und Spielaufbau zu oft mit dem Kopf durch die Wand! Man darf und kann sich mit einer Drei-Tore-Führung nicht beschweren und klar, nicht jeder Angriff und Torabschluss sitzt zu 100%. Die Frage aber, die sich alle Außenstehenden gestellt haben: „Warum haben wir nicht die Ruhe am Ball, trotz technischer und physischer Überlegenheit?“

Ob Taktik oder Instinkt Fortuna schafft es mit 10 Spielern das Spielfeld auf ein Viertel zu begrenzen. Diese Begrenzung schaffen wir nicht zu überspielen bzw. durch Spielverlagerung auszuweichen. Den Blick nach vorn zu richten, ist immer der beste Ansatz, alternative sichere Lösungen zu erkennen, wenn der Weg versperrt ist. Hier fehlen uns noch die Lösungen B, C und D, die wir im Spiel dann auch anwenden.

Nach Wiederanpfiff brauchen wir acht Minuten, um den nächsten Treffer zu markieren. Diesmal belohnt sich Benito für seinen Aufwand aus 43 Minuten anrennen, laufen und schießen. Nun schien zunächst der Bann gebrochen, denn John legt sich, wie beim 0:2, zwei Minuten später die Kugel erneut am Keeper vorbei und schiebt aus spitzem Winkel zum 0:5 ein.

Doch weitere Chancen bleiben, wie so oft an diesem Tag ungenutzt. Es dauert bis zur 57. Minute, ehe Leonhard den schönsten Treffer des Tages erzielen kann. Aus gut 25m trifft er den Ball nicht optimal, aber perfekt, um diesen über den gegnerischen Schlussmann in den Maschen zu versenken.

Nur eine Minute später darf Moritz den Schlusspunkt setzen, und zwar so, wie er den Reigen eröffnet hat, per Kopf nickt er nach einer Ecke zum 0:7 ein.

Wer sieben Tore schießt, hat diese sich auch voll umfänglich verdient und erarbeitet.

Wer trotz Rückstandes und körperlicher Unterlegenheit so konsequent und vor allem kompakt 70 Minuten verteidigt, wie die Spieler und Spielerinnen von der Fortuna und das Trainerteam aus Engelsdorf zeitweise verzweifeln ließen, hat gebührend Respekt zu erhalten!

Wir werden weiter im Training daran arbeiten unsere Chancenverwertung zu verbessern und wir werden Lösungen finden müssen, um zu erkennen, wenn es besser ist einen anderen Weg zu wählen als den direkten. ks